Impulse

Die Erfolg-Falle. Wenn „mehr“ nicht mehr reicht.

erfolg erfüllung erschöpfung leere passion striving Nov 03, 2025
Depression und mentale Herausforderung trotz Erfolg im Aussen

Unser Gehirn will mehr. Immer. Dopamin (Wollen) schlägt Serotonin (Mögen). Evolutionär sinnvoll, psychologisch teuer: Wer nur jagt, verpasst das Leben.

Erfolg stillt kein Loch. Weder Umsatz, Titel, noch die nächste Auszeichnung schliessen alte Narben oder das Dauerrauschen der Vergleichskultur. Die „Arrival Fallacy“ – der Glaube, beim nächsten Meilenstein endlich anzukommen – ist eine Illusion. Befreiend wird es, wenn du die Erfüllung in den Prozess verlegst: in die Arbeit selbst, nicht in den Applaus.

Prominente Beispiele

  • Matthew Perry: „Du musst berühmt werden, um zu merken, dass Berühmtheit nicht die Antwort ist.“
  • Andre Agassi: „Auf dem Gipfel eines Berges, den ich nie besteigen wollte.“ Erst als er Tennis mit Sinn verband (Mentoring, Purpose), kam Freude zurück.
  • Jakob Ingebrigtsen: Gold, dann Leere – und sofort der Blick nach vorn. Der Peak ist kurz, die Welle bricht schnell.

Das Paradox der Contentment-Gurus
Viele predigen „Genug“, jagen aber selbst Rankings, Klicks, Bühnen. Auch Arthur C. Brooks zeigt brillant, wie Streben im Alter nicht mehr trägt – und baut gleichzeitig eine Erfolgsmaschine darum. Heuchelei? Vielleicht. Menschlich? Sicher. Die Lektion: Nicht das Streben beenden, sondern die Qualität des Strebens verändern.

Obsessive vs. harmonische Passion

  • Obsessive Passion:
    • Getrieben durch Angst, Erwartung, äussere Bestätigung.
    • Erfolg macht abhängig, verengt das Leben, endet oft in Leere.
  • Harmonische Passion:
    • Gewählt, intrinsisch, verwurzelt in Freude, Lernen, Gemeinschaft.
    • Erfolg ist Nebenprodukt. Der Prozess selbst trägt.

Was tun? Ein System, das dich nicht frisst

  • Prozess vor Podium:
    • Definiere tägliche Inputs, die du liebst: Praxis, Lernen, Feedback, Regeneration.
    • Ziele bleiben – aber sie leiten, sie beherrschen nicht.
  • Werte-festes Striving:
    • Kopple Arbeit an Sinn: Beitrag, Verantwortung, Wirkung für andere.
    • Miss Fortschritt an Prinzipien (Klarheit, Tiefe, Haltung), nicht an Likes.
  • Reverse Bucket List:
    • Streiche jährlich Rollen, Verpflichtungen und Eitelkeiten, die nicht mehr zu Identität und Wirkung passen.
  • Nervensystem als Fundament:
    • Atem, Kälte, Dosierung von Stress und Erholung. Ruhe unter Last ist trainierbar – und schützt vor der Sucht nach Kick und Applaus.
  • Beziehungen als Root-System:
    • Arbeite mit guten Menschen. Savor wins. Grieve losses. Zurück in den Prozess. Wieder und wieder.

Leitsätze für die Praxis

  • Tausche keinen stimmigen Prozess gegen einen glänzenden Titel.
  • Erfolg 1. Halbzeit: Beweisen. Erfolg 2. Halbzeit: Befähigen.
  • Mehr ist selten die Antwort. Tiefer fast immer.

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